Kirbachschule Hohenhaslach
Grund- und Werkrealschule
Traubenlese im Schulweinberg
Zeitungsbericht vom 18.09.2018 von Manuela Glemser
Zufrieden blickte Christoph Setzer in seinen Eimer, der randvoll mit Trauben gefüllt war. „Zunächst haben wir am Rebstock die vertrockneten Früchte entfernt, und anschließend die Trauben mit der einen Hand abgeschnitten und die andere Hand darunter gehalten, damit die Früchte nicht herunterfielen. Zwischendurch durften wir natürlich auch ausgiebig probieren“, schmunzelte der Schüler der siebten Klasse der Werkrealschule an der Kirbachschule in Hohenhaslach. Gemeinsam mit sieben weiteren Klassenkameraden ist Christoph Setzer Mitglied in der Schülerfirma, die den schuleigenen Weinberg mit rund 99 Rebstöcken bewirtschaftet.
Am Mittwochvormittag stand nun der Höhepunkt im Weinbergjahr an. Die Schüler konnten gemeinsam mit dem Hohenhaslacher Wengerter Werner Kurz und Lehrer Gerd Stahuber die reifen Trauben lesen. Werner Kurz war es auch, der im Jahr 2004 zusammen mit dem ehemaligen Rektor der Kirbachschule, Eginhard Fernow, die Idee hatte, einen Schulweinberg direkt neben dem Schulgarten anzulegen. „Hier gedeihen die Sorten Regent und Muscat Bleu. In diesem Jahr war die Lese im Vergleich zu den vergangenen zwei bis drei Jahren sehr gut. Wir sind rundum zufrieden“, berichtete der erfahrene Wengerter Kurz. Auch die Schüler waren glücklich über die schönen, großen Früchte, die Lohn für die bisweilen harte Arbeit im Weinberg waren.
Abwechslung im Schulalltag
„Der Rebschnitt im Frühjahr war schon anstrengend. Ich habe eigentlich mit Weinbau nichts zu tun, aber habe schon einmal bei einem Arbeitskollegen meines Vaters im Weinberg geholfen“, erzählte Sebastian Meisel.
Auch sein Freund Lukas Schmid hat seine Mitarbeit bei der Schülerfirma noch keinen Moment bereut. „Es ist im Vergleich zu den anderen Aktivitäten des Schulalltags einmal etwas ganz Neues. Der Weinanbau gehört zu dieser Gegend einfach dazu“, betonte Lukas Schmid.
Lehrer Gerd Stahuber, der vor einem Jahr die Betreuung des Schulweinbergs von seiner Kollegin Sonja Thalheimer übernommen hatte, war begeistert von der Motivation seiner Schüler. „Sie schauen das ganze Jahr über immer wieder nach den Reben und bleiben kontinuierlich bei der Stange. Wir haben in diesem Schuljahr kein einziges Mitglied aus einer echten Wengerterfamilie, aber trotzdem ist der Elan groß“, machte Stahuber deutlich. Er ist vor allem dankbar, für die fachkundige Unterstützung durch die Sachsenheimer Wengerter. „Meine Kollegen und ich schauen immer wieder am Schulweinberg vorbei und mähen bei Bedarf auch das Gras, wenn es zu hoch steht, und die Schüler es nicht geschafft haben. Ich war selbst erstaunt, wie gut die Trauben und die Reben die Hitze verkraftet haben. Der Schulweinberg wurde nicht bewässert und dennoch konnten die Hitze und Dürre den Reben nichts anhaben. Mit ihren Wurzeln reichen die Rebstöcke inzwischen bis in acht Meter Tiefe hinab“, erklärte Weinkenner Werner Kurz.
300 Flaschen Cuvée
Nicht alle Trauben wurden im Schulweinberg gelesen, denn eine Reihe Rebstöcke blieb unversehrt. Deren Esstrauben dienen den Schülern zur Verköstigung. Zudem gibt es noch am Weinlehrpfad mit 14 unterschiedlichen Sorten vom Trollinger bis Merlot reife Früchte zu sehen. Die gelesenen Trauben werden im Weingut von Reinhard Baumgärtner weiter verarbeitet und im kommenden Frühjahr abgefüllt. Dabei werden die Schüler wieder helfen und die Flaschen entsprechend etikettieren, damit der Schulwein beim Herbstfest 2019 der Kirbachschule ausgeschenkt werden kann. Dieses Mal sicherlich auch nur mit Trauben aus dem Schulweinberg, denn aufgrund der schlechten Lese im Jahr 2016 haben die Sachsenheimer Wengerter den geringen Schulwein mit ihren eigenen Tropfen ergänzt, um 300 Flaschen Cuvée für die Schülerfirma zur Verfügung zu haben.
Schüler der Kirbachschule und ihr Lehrer Gerd Stahuber (rechts) mit dem Verbindungsmann der Sachsenheimer Wengerter, Werner Kurz freuen sich über die hervorragende Qualität der Trauben im Kirbachschulweinberg.
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