Kirbachschule Hohenhaslach
Grund- und Werkrealschule
Konzert "Einfach Singen"
Die Percussiongruppe der Kirbachschule glänzte beim Konzert “Einfach Singen” unter der Leitung unserer Jugendbegleiterin Christiane Hähnle ...
„Musik verbindet – über alle sprachlichen und kulturellen Barrieren hinweg.“ – Davon waren die Initiatorinnen des interkulturellen Projekts „Einfach singen“, Andrea Fink vom Kulturhaus Sachsenheim und Christiane Hähnle, Chorleiterin von Notabene, von Anfang an überzeugt. Was über 60 Musikbegeisterte unterschiedlichster Herkunft seit Juni letzten Jahres gemeinsam auf die Beine gestellt haben, wurde nun am Samstag eindrucksvoll bei einem Abschlusskonzert im Rahmen des Sachsenheimer Kulturprogramms präsentiert.
„Hallo, hello, guten Abend, moin moin, dobro vece, bonsoir, merhaba, hola, buenos tardes, allo, good evening!“ , ertönte es nach der fetzigen Eröffnung mit Body-Percussion von den einzelnen Chormitgliedern in Richtung der gut 150 Besucher, die sich im großen Saal und im Foyer eingefunden hatten. Willkommen geheißen wurde in vielen Sprachen der Welt, schließlich waren neben Einheimischen mehr als zehn verschiedene Nationalitäten anwesend, darunter Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak und Pakistan. Auch Afrika und der Balkan waren vertreten, ebenso wie Frankreich und Italien. „Es ist überwältigend, wie viele Leute hier sind – auf der Bühne und im Saal!“, freute sich Andrea Fink beim Blick in die Runde. Zu „Einfach singen“ habe man die unterschiedlichsten Menschen einladen wollen, generationen- und nationenübergreifen, ob Sänger oder Nichtsänger. Dabei habe man natürlich auch die Neubürger im Blick gehabt. Durch das enorme Engagement von Christiane Hähnle hätten sich viele nach anfänglichem Zögern vom Projekt begeistern lassen, um durch die Musik Gemeinschaft zu erleben, Kontakte zu knüpfen und die Sprache zu erlernen. So könne man Kultur auf den einfachsten Nenner bringen: Menschen, die sich treffen, um etwas gemeinsam zu erschaffen. „Musik verbindet uns einfach und zwar auf Augenhöhe“ betonte Christiane Hähnle ihrerseits und gestand, „Viele singen hier mit, die zum ersten Mal zur heutigen Generalprobe gekommen sind. So ein Konzert hatte ich noch nie!“ Circle Songs, Kanons, Ethno und Folklore – teilweise im großen Kreis gesungen, a capella oder mit Begleitung durch Klavier und Percussion, dies ist ihr Repertoire, mit dem sie Grenzen überwindet.
So hörte man gleich beim ersten Rap: „Zusammen sind wir bunt, die Welt ist rund!“ Es folgte der Gänsehaut-Titel „Hey –anna“, bei dem auch das Publikum mit einstimmte, wenn es hieß: „Wir sind Erde und ein Teil der ganzen Welt.“ Damit nicht nur die deutschen Gäste die Moderation verstanden, übersetzte der irakische Flüchtling Mohannad Almouhamadi ins Arabische und der pakistanische Journalist Salman Shazad ins Englische. „Alle hier kennen Heimweh“, leitete die Chorleiterin zum alten griechischen Tanzlied Syrtos Rhodou über, in dem die Abschiedstrauer besungen werde. Leider weinten auch heute wieder viele Menschen in Griechenland, gab sie zu bedenken. Dann betonte sie eine weitere Gemeinsamkeit der Anwesenden. „Jeder hier hat eine Mutter, die in der Zulu-Melodie Mamaliye verehrt wird.“ Die afrikanischen Rhythmen, die die Percussion-AG der Kirbachschule vorgab, wirkten tatsächlich universal. Und auch bei der tschechischen Weise Lai-la war jeder eingeladen mitzusingen oder zu summen. „Die Ausrede, den Text nicht zu kennen, gilt heute Abend nicht!“, ermunterte Christiane Hähnle die Zuhörer. So ließ sich auch Hermann Albrecht nicht lange bitten und stimmte mit ein ins „Du-du“. Der Sachsenheimer genoss zusammen mit seiner Frau sichtlich das Konzert. „Es ist sehr verdienstvoll, was Christiane Hähnle hier für die Integration macht“, lobte er. Anschließend erfüllten arabische Klänge über das schöne Mädchen aus Shalabiya den Raum. Vom Chor begleitet bewiesen die Solisten, welche Emotionalität sie in ihrer Muttersprache zum Ausdruck bringen können. „Bei dem Lied haben wir erst mal gemerkt, wie weit das Arabische und das „schwäbische Göschle“ auseinanderliegen. Jetzt sehen wir alle das Deutschlernen mit ganz andern Augen“, erfuhr man von der Chorleiterin, bevor eine „nicht hymnische Version der Europahymne“ erklang. „Alle Menschen werden Brüder“ heißt es da bekanntlich in Beethovens Ode an die Freude, von der ebenfalls der Funke ins Publikum übersprang. Verbundenheit auf und vor der Bühne wurde schließlich auch beim Finalsong „We are the world“ spürbar, den es nach stehendem Applaus als Zugabe gleich noch einmal zu hören gab. „Danke für diesen Abend und dass wir hier willkommen sind – alle! - Vielen Dank für euer Herz!“, übersetzen die beiden Moderatoren ihre arabischen und englischen Schlussworte. „Phänomenal, was nach nur vier Treffen entstanden ist!“, jubelte Andrea Fink, die sich beim Chor Notabene und der Bürgerstiftung ebenso bedankte wie bei Christiane Hähnle, „dieser tollen Menschenfängerin“, wie sie es ausdrückte.
Nach der Pause mit internationalem Buffet vom Arbeitskreis Asyl gab es dann noch einen ganz besonderen Leckerbissen zu genießen: Als Special Guests trat das Duo aus Mazen Mohsen und Sebastian Siepmann auf. Ersterer war vor seiner Flucht in Damaskus Musiklehrer. Letzterer ist als Schlagzeuger und Percussionist bekannt. Auch diese beiden verbindet die Musik, was sie mit ihrem deutsch-syrischen Crossover dem begeisterten Publikum auf leidenschaftliche Art bewiesen. „Mich hat das Miteinander hier sehr berührt; das kann nur Musik auf diese Art und Weise“, zog Christiane Hähnle am Ende Resümee dieses außergewöhnlichen Abends.
Das Projekt "Einfach Singen" geht weiter! Infos dazu finden Sie hier
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